Versteckte Partition / echt versteckte Partition
Boot-US unterstützt das Verstecken von Partitionen sowohl für MBR- als auch für GPT-Partitionen.
Das generelle Ziel beim Verstecken von Partition ist Betriebssysteme (z.B. Windows) vom Zugriff
auf die versteckte Partition abzuhalten.
Sind auf einer Platte beispielsweise mehrere primäre C:-Partitionen vorhanden,
so kann es Probleme mit der Zuordnung der
Laufwerksbuchstaben geben. Diese Schwierigkeiten lassen sich vermeiden, wenn
alle diese C:-Partitionen bis auf eine Einzige versteckt werden. Dann kann
nur noch von dieser nicht-versteckten Partition gebootet werden. Die
anderen C:-Partitionen sind nicht sichtbar, d.h. sie werden vom gebooteten
Betriebssystem als unbekannte Partitionen betrachet und ignoriert. Das jeweils
gebootete Betriebssystem erhält dadurch stets den gewünschten
Laufwerksbuchstaben C:.
MBR-Partitionen
Einfach versteckte Partition:
Um MBR-Partitionen (einfach) zu verstecken, wird der Wert 10h auf die Partitions-ID aufaddiert.
Soll die Partition wieder sichtbar gemacht werden, braucht nur dieser Wert 10h
von der Partitions-ID subtrahiert werden. Der OS/2-Bootmanager benutzt dassselbe
Schema für das Verstecken von Partitionen.
Sowohl innerhalb des Konfigurationsprogramms Boot-US als auch im eigentlichen
Bootmanager können nur primäre Partitionen versteckt werden, die mit
Laufwerksbuchstaben arbeiten. Zusätzlich kann eine erweiterte Partition versteckt werden.
Das Verstecken betrifft also nur folgende Partitions-IDs: 01h, 04h, 05h, 06h, 07h, 0Bh, 0Ch, 0Eh, 0Fh
(vergl. Liste der unterstützten Partitions-IDs).
Alle andere Partitionen (z.B. Linux mit Partitions-ID 83h) sind nicht versteckbar.
Echt versteckte Partition:
Die oben beschriebene Methode Partitionen zu verstecken funktioniert nicht mit Windows 2000/XP/2003/Vista/2008/7/8/10/11.
Das heisst, selbst wenn die Partitions-ID versteckt ist, ist die Partition dennoch zugreifbar
unter Windows 2000/XP/2003/Vista/2008/7/8/10/11. Um eine Partition echt zu verstecken, wird zusätzlich der Bootsektor
geändert. Beim echten Verstecken wird also sowohl die Partitions-ID als auch der Bootsektor
geändert. Die betreffende Partition ist dann nicht mehr zugreifbar unter Windows 2000/XP/2003/Vista/2008/7/8/10/11.
Hinweis 1:
Beginnend mit Windows 10 Version 1703 muss bei NTFS-Partitionen der Bootsektor und der Endsektor
geändert werden. Nur dann erkennt Windows das Dateisystem der betreffenden Partition nicht mehr.
Boot-US 3.7.0 (und höher) enthält diese verbesserte Version des echtens Versteckens einer Partition.
Hinweis 2:
Es ist möglich dass Windows 2000/XP/2003/Vista/2008/7/8/10 eine echt versteckte Partition als unformatiert angezeigt.
Dies lässt sich verhindern indem echt versteckten Partitionen kein Laufwerksbuchstabe zugeordnet wird.
Hierdurch vermeiden Sie das versehentliche Formatieren einer "unformatierten" Partition,
wodurch alle Daten dieser Partition gelöscht würden. Laufwerksbuchstaben werden mittels des Windows-Plattenmanagers
(Computerverwaltung / Datenspeicher / Datenträgerverwaltung) zugeordnet bzw. entfernt.
GPT-Partitionen
Um eine GPT-Partition (einfach) zu verstecken, wird das HIDDEN-Bit des Attribut-Werts der GPT-Partition gesetzt.
Beim Sichtbarmachen wird das HIDDEN-Bit wieder gelöscht.
Der GUID-Partitionstyp bleibt hierbei unverändert.
Beim Ändern eines Attribut-Wertes werden die CRC-Checksummen in der GPT-Tabelle neu berechnet und aktualisiert.
Boot-US erlaubt das Verstecken von GPT-Partitionen nur für den Typ Microsoft basic data
und die Dateisysteme FAT16, FAT32, exFAT und NTFS.
Echt versteckte Partition:
Beginnend mit Boot-US 3.7.0 lässt sich die MBR-Methode für das echte Verstecken einer Partition auch auf
GPT-Partitionen vom Typ Microsoft basic data anwenden.
Beim echten Verstecken wird das HIDDEN-Bit im Attribut-Wert gesetzt und es wird zusätzlich der Bootsektor und der Endsektor
(falls notwendig) verändert.
Dies bewirkt dass Windows das Dateisystem der betreffenden Partition nicht mehr erkennt, und Zugriffe auf die Partition unterlässt.
Die Änderung des Boot- und Endsektors lässt sich leicht rückgängig machen, hierdurch wird die Partition wieder zugreifbar.
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